Paradies, etc.

Autor: Thomas C. Breuer
Seiten: 192
Bindungsart: Broschur
ISBN 978-3-87512-265-7

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Geschichten über Ol’ Blue Eyes und seinen unheilvollen Einfluss auf die amerikanische Nachkriegspolitik, die Erfindung des Blues & des ultimativen Moskito Abwehrmittels, Margaret Trumans Waschsalon in Key West, Fla., einen verhinderten Selbstmörder in Andernach, die Nöte Bukowskis im Ringen um Authentizität, die ungebrochene Liebe des Autors zu Lovin Spoonful und sein gebrochenes Verhältnis zu Oldies, über sein noch gebrocheneres Verhältnis zu John Lennon und Gottes neuen Wohnort in Arizona. Die Stories verbinden mehrere rote Fäden: Das Thema Götter bzw. Idole und deren Scheitern auf hohem Niveau. Oder auch: Verlorene Heimat. Oder: Die zunehmender Verwahrlosung junger und nicht mehr ganz so junger Reisender. Dazu gibt es jede Menge gedruckter Musik aus den Bereichen Pop, Blues und Country. Warum in den meisten immer wieder Motive wie Chili, Gürteltiere oder Maxwell House Coffee vorkommen − nun: das muss man schon selbst rausfinden. Keine Angst, das schaffen Sie schon!

Pressestimmen

  • Thomas C. Breuers immerhin schon 17. Druckwerk. Ein Buch über Amerika, eins über Idole und über das Reisen. Und wie schon inseinem Erfolgsroman »Sekt in der Wasserleitung« sind diese 15 Kurzgeschichten zumeist in der Provinz situiert. Da gibt es die Quadratschädel, Hillbillys, die bigotten Rednecks und Obskuranten, da darf man »mit sechzehn zwar keinen Alkohol kaufen …, dafür aber hingerichtet werden«, aber es gibt eben auch diese paradiesischen Nester wie Sedona, wo sich seiner Legende zufolge der liebe Gott mit der esoterischen Schalterbeamtin Blanche zur Ruhe gesetzt hat.
    Breuer ist einige Zeit in den USA herumgereist, kennt also Land und Leute, und das merkt man diesen Geschichten an. Sie sind wirklichkeitssatt, detailreich, legen Wert auf die Beschreibung von Interieurs, von Landschaften, eben der Dingwelt. In einigen Erzählungen streift er die Reportage, ist der Plot eher dünn, dafür die Atmosphäre umso suggestiver, etwa in »Swampwatch«, wo er einen Renn-Armadillos züchtenden Hinterwäldler schildetrt, der das Erbe des unbekannten, aber genialen Blues-Songwriters LaVern Tradieux verwaltet. Das klingt alles so, als würde es stimmen, aber man traut ihm trotzdem nicht über den Weg.

    — Frank Schäfer, Rolling Stone 12/2002